Dampflokomotive in Minusio, Archivio storico Garbani
Die Arbeit bei der Bahn war sehr beliebt und eine der ersten Arbeitsmöglichkeiten mit einem sicheren Gehalt und einer Altersrente. Die Schichten erlaubten es ausserdem, Fischerei, Landwirtschaft oder eine kleine handwerkliche Tätigkeit noch als Nebentätigkeiten beizubehalten. Die deutsche Sprache war bei der Bahn eine viel gebrauchte Sprache, mit Einflüssen auf das lokale Vokabular: “frikart” wurde im Dialekt die “freie Karte” genannt, eine Fahrkarte für eine kostenlose Fahrt in der ganzen Schweiz. Auch der im Dialekt gebrauchte Ausdruck “muss l’è muss”, mit dem ein indiskutabler Befehl gemeint war, kommt vom Deutschen Verb “müssen”.
1874 - Einweihung der Strecke Bellinzona - Locarno
Die erste Bahnstrecke zwischen Bellinzona und Locarno wurde 1874 eröffnet. Die Angestellten erhielten Chinin-Tabletten, da die Strecke durch die Magadino-Ebene führte, die damals noch Malaria-Gebiet war. Nach langen Diskussionen zwischen Mappo, Gordola und Tenero, wurde der Entscheid für einen vollständigen Bahnhof in Tenero gefällt, jedoch mit der Bezeichnung „Gordola-Verzasca“.