Mondacce

Im Zentrum der Mondacce gibt es noch verschiedene Rustici, die an das bäuerliche Leben erinnern. Einige sind denen der Täler des Sopraceneri ähnlich ... und das kommt nicht von ungefähr! Es handelt sich nämlich um eine von Bauern und Landwirten gegründete Kolonie, die vornehmlich schon zwischen 1500 und 1600 aus dem Maggiatal herunter gewandert waren um an den sonnigen Hängen Wein anzubauen und das Vieh im Winter in der nahen Magadinoebene grasen zu lassen.
Postkarte der Mondacce

Dieser Ortsteil hatte eine kleine Schule und einen Friedhof. Nach dem zweiten Weltkrieg, 1948, hat die Bevölkerung vergeblich beantragt, sich der Gemeinde Tenero angliedern zu dürfen und sich somit von der Gemeinde Minusio zu trennen. Die Kinder mussten daher weiterhin - natürlich zu Fuss - in die weit entfernte Schule in Cadogno laufen, mit dem einzigen Vorteil, dass sie abends nach der Schule nicht zum Nachsitzen dabehalten werden durften, damit die kleinen und grossen Kinder alle zusammen zu Fuss nach Hause gehen konnten.
Aldo Crivelli

Die 2014 eingeweihte Stiftung Museo Mecrì befindet sich in einem jahrhundertealten Haus im alten Ortskern von Mondacce. Ihr Ziel ist es, der Öffentlichkeit Werke des Künstlers und Archäologen Aldo Crivelli zu zeigen, indem sie sie mit wichtigen historischen Gegebenheiten verbindet, und regelmässig Ausstellungen zeitgenössischer Kunst zu organisieren.
Innenraum des Oratoriums

Das Oratorio di San Giuseppe wurde 1870 auf Initiative und auf Kosten der Familien Balemi, Tognetti und Cavagna aus Fusio gebaut und 1974 restauriert. Der Ortsteil Mondacce äusserte damit den Willen, als eigenständige Gemeinschaft angesehen zu werden.
Trockenbau
Im Trockenmauerwerk entstehen Milieus, die eine sehr grosse naturwissenschaftliche Bedeutung haben. Die Spalte zwischen den Steinen sind Lebensraum für viele Pflanzen- und Tierarten (Insekten, Spinnen, Skorpione, Schnecken, Reptilien und Amphibien). In den engen Zwischenräumen zwischen zwei Steinen wechseln sich warme, kalte, feuchte, trockene, sonnige und schattige Lebensräume ab. Diese Bauten sind ausserdem charakteristische Elemente der Agrarlandschaft unseres Kantons, historische Zeugen einer Subsistenzwirtschaft.