Casa Rea

Viele Künstler, vor allem aus dem Norden, sind ans Ufer des Lago Maggiore eingewandert. Unter diesen Wilhelm Schwerzmann, der von Minusio aus sein Leben lang auf nationaler Ebene weitergearbeitet hat. 2016 haben seine Erben der Gemeinde alle heute im Schwerzmann-Garten aufgestellten Skulpturen geschenkt. Andere Zeugnisse erzählen von den Auswanderern. Zum Beispiel die Geschichte der Mitglieder der Familie Rea, die 1880 nach Wien gezogen und dort als Kaminfeger reich geworden sind. 1924 haben sie der Gemeinde Minusio ein Grundstück vererbt, mit der Verpflichtung, es für die Pflege bedürftiger Menschen einzusetzen. Dank dieses Vermächtnisses hat 1990 die Gemeinde das Alters- und Pflegeheim Casa Rea bauen können.
Johann Jakob Wilhelm Schwerzmann

1915 zog Johann Jakob Wilhelm Schwerzmann (1877-1966) aus gesundheitlichen Gründen nach Minusio; er hat Skulpturen, Brunnen, Tore, Verzierungen, Wappen und Grabdenkmäler in verschiedenen Schweizer Städten realisiert. Auf dem Gemeindegebiet von Minusio sind verschiedene seiner Werke zu finden.
Ehepartner Rea

Schornsteinfeger Kinder

Nicht alle ausgewanderten Kaminfeger sind so reich geworden wie die Familie Rea; ein schmerzliches Kapitel der Geschichte von Minusio war die Auswanderung von Kindern und Jugendlichen, die klein genug waren, um in die Rauchabzüge zu steigen, was schwere Folgen für ihre Gesundheit hatte.
Esplanade-Hotel

Das Kurhotel Esplanade wurde aufgrund seiner stattlichen Grösse in Minusio „al fabricón“ genannt (grosses fabrikähnliches Gebäude). Es wurde 1913 als Kurhaus errichtet. 1908 war die Tramlinie fertiggestellt worden, mit der letzten Haltestelle an der Kirche Crocifisso, aber um den Zugang zum Esplanade zu erleichtern wurde die Linie sofort und unbürokratisch verlängert. Im Esplanade fand 1925 die „Friedenskonferenz von Locarno“ statt.
Quelle der Gesundheit
Im Tal des Navegna, auf der Höhe von Casa Rea, befindet sich ein Brunnen mit eisenhaltigem Wasser. Schon 1856 wurde erwähnt, die Quelle könne von einer potentiellen thermalen Anstalt nutzbar sein (Dizionario corografico della Svizzera italiana, Hrsg. Guglielmo Stefani), diese wurde jedoch nie gebaut. Der Volksglaube schrieb dieser Quelle therapeutische Eigenschaften zu. In der Vergangenheit wurden die Schüler von Minusio zum Brunnen begleitet, um dort dieses Wasser zu trinken, das durch Kohlensäure, Kalk, wenig Magnesia und Eisen einen säuerlich-scharfen Geschmack aufweist. Der kräftige Geschmack war nicht sehr beliebt, aber da es als gesund galt... schluckten die Schüler es.