Roggia molinara

Die Roggia Molinara war ein künstlicher Kanal, der sich aus dem Navegna-Bach speiste, in der Nähe der Brücke an der Strasse Brione-Contra, um danach in Richtung San Martino, um sich in den Zandone und dann in den Remorino zu ergiessen. Die Roggia wurde schon in den Statuten von 1313 erwähnt, mit genauen Rechten und Pflichten zu ihrem Gebrauch: dank der Wasserkraft wurden verschiedene Tätigkeiten ausgeübt, wie Getreide mahlen, Leinen und Hanf stampfen, Stämme sägen oder den Hammer bewegen. Unter der Woche war es untersagt, Wasser zur Bewässerung der Gärten und Wiesen einzusetzen, ebenso wie es einfach nur zu verschmutzen, indem Erzeugnisse zum Einweichen in den Kanal gelegt wurden.
Die Rosott-Mühle

Viele Jahrhunderte lang wurden in Minusio Mühlen benutzt, die entlang der „Roggia Molinara“ erstellt worden waren. Durch die Einführung der Elektrizität und die Bündelung der Tätigkeiten in grösseren Gebäuden wurde die Roggia überflüssig; heute ist sie trocken und es sind nur wenige Ruinen zurückgeblieben.

Die Polenta aus Mais, die in der Tessiner Ernährung nach der Entdeckung Amerikas Einzug fand, war ein fast tägliches Gericht und gewährleistete einen Schutz gegen den Hunger. Während des letzten Weltkriegs sahen einige Menschen die Verpflichtung, die gesamte Ernte abzuliefern, um sie danach gleichmässig rationiert nach Marken verteilen zu können, als einen Anschlag auf diese Gewährleistung. Einige Rückentragekörbe voll carlón wurden nachts gemahlen, um danach in den mittlerweile leeren Behältern versteckt aufbewahrt zu werden.
Der Esel der Müller

Der „asinello dei mugnai“ (Esel der Müller) (1936) ist ein Werk des Bildhauers Schwerzmann. Der Spitzname „Esel“ für die Einwohner von Minusio ist anscheinend auf die grosse Arbeit dieser Tiere beim Transport des Getreides durch die beschwerlichen Gässchen, bis zu den Mühlen entlang der „Roggia Molinara“zurückzuführen.
Mais (Zeamays)
Der Mais (Zea mays), auch carlón genannt, nach San Carlo, der zu dessen Verbreitung beitrug, wurde auf der Ebene oder auf den Feldern von Minusio angebaut. Die ganze Familie versammelte sich und entfernte die Blätter (scartegia), bis auf einige, die geflochten (bàsgia) und dann dazu benutzt wurden, die Maiskolben zum Trocknen aufzuhängen. Nach der Entkörnung wurden die Körner zur Mühle gebracht. Es ging nichts verloren, die Blätter wurden zum Auffüllen der Strohlager oder als Streu für die Tiere benutzt, die holzigen inneren Teile zum Anfeuern.